Aufgaben delegieren

Die Arbeit für Kampagnen und Aktionen in der gesamten Gruppe aufzuteilen wird den Gruppenzusammenhalt und ihr Wissen stärken, euch erlauben, mehr erledigt zu bekommen und dabei helfen sicherzustellen, dass sich niemand überlastet oder ausgeschlossen fühlt.

Wichtigste Tipps:
  • Ermutigt neue Mitglieder Verantwortung zu übernehmen, selbst falls es zunächst so scheint, dass es schneller gehen würde wenn ihr es selbst erledigt.
  • Ermutigt aktive Teilnahme an Entscheidungen.

 

Beispiel: Einen Infostand durchführen

Liste von Aufgaben:

  • 1 Stunde Standbetreuung (x 10)
  • 1/2 Stunde Auf- und Abbau des Stands
  • 1/2 Stunde Unterschriftenlisten für Petitionen ausdrucken, Emaillisten für Neu-Interessierte ausdrucken. Unterschriften und Kontaktdaten sammeln (x 10)
  • 5 Stunden Poster gestalten
  • 1/2 Stunde Poster drucken
  • 1 Stunde Poster aufhängen (x 3)
  • 2 Stunden an den Vizekanzler schreiben
  • 1 Stunde eine Pressemitteilung für die Studierendenzeitung schreiben

Stellt sicher, dass jede*r mit den Rollen glücklich ist, dann geht die Liste durch und schreibt Namen neben die Aufgaben oder verteilt die Aufgaben auf Zetteln.

 

Warum delegieren?
  • Empowerment. Delegieren erfordert das Teilen von Information und Verantwortung. So wird Macht auf viele Schultern verteilt.
  • Fähigkeiten werden geteilt und entwickelt. Delegieren stellt sicher, dass Wissen und Fähigkeiten nicht nur bei ein paar wenigen Gruppenmitgliedern bleiben. Das hilft, neue Mitglieder anzuziehen und zu halten, befähigt Mitglieder starke Kampaigner*innen zu werden, die Nachhaltigkeit eurer Gruppe über die kommenden Jahre zu sichern und das Stressniveau von einzelnen in der Gruppe zu begrenzen. Eine Win-Win-Situation!
  • Größere Wirkung. Nicht alle Menschen haben die gleichen Fähigkeiten und Talente. Indem ihr die ganze Gruppe bei der Planung und Vorbereitung von Aktionen mit einbezieht, werdet ihr viel effektiver sein.
  • Verbesserung der demokratischen Entscheidungsfindung. Menschen werden viel eher Rollen übernehmen, wenn sie in die Entscheidungsfindung in der Gruppe einbezogen sind und wenn ein Projekt zum Teil ihre Idee war.

 

Wie delegieren?

Hier ist ein Vorschlag für einen Prozess, wie man Aufgaben delegiert:

  • Macht ein Brainstorming aller Aufgaben
  • Listet sie auf
  • Erklärt, was sie sind, wie lange sie dauern und wozu sie dienen
  • Bietet neuen Leuten die eine Aufgabe übernehmen wollen Unterstützung an. Einige Gruppen haben ein Anlern-Modell. Sie bringen absichtlich erfahrene Gruppenmitglieder mit Interessierten zusammen, die sie begleiten und von ihren Fähigkeiten und Erfahrungen lernen.
  • Verteilt die Aufgaben. Ihr könnt das durch kleine Arbeitsgruppen oder die Bildung von Paaren erreichen, die sich Fähigkeiten vermitteln, Aufgaben übernehmen und über sie berichten. Ihr könnt die Aufgaben auf Karten schreiben und dann alle bitten, die Karte(n) zu nehmen, mit denen sie sich am wohlsten fühlen. Falls Karten übrig bleiben, dann habt ihr wahrscheinlich zu viel vor. Alternativ könnt ihr die Karten verteilen und dann miteinander tauschen, bis jede*r die Karte hat, die sie*er will oder tun kann.
  • Macht Leuten kein schlechtes Gewissen, um sie dazu zu bringen, Aufgaben zu übernehmen. Aber ermutigt sie, über ihre Prioritäten nachzudenken und die Rolle die sie dabei spielen wollen etwas zu verändern.

 

Hindernisse beim Delegieren

Es gibt viele Gründe, warum wir nicht delegieren:

  • zu große Eile
  • Ego
  • Schüchternheit
  • Wissen
  • Sorge, dass Dinge nicht erledigt werden

Meistens haben wir viel zu tun und nicht genug Zeit. Deshalb scheint es einfacher etwas selbst zu tun als sich die Zeit zu nehmen jemand anderem zu erklären wie es getan wird. Aber nehmt euch die Zeit, andere zu coachen und teilt eure Erfahrung. Dann werdet ihr die Gruppe stärker zurücklassen als zu dem Zeitpunkt, zu dem ihr dazu kamt.

Ein Werkzeug zum Delegieren von Aufgaben ist das Aufgabenmenu.