Austausch untereinander

Der Austausch untereinander (bzw. Umherlaufen) ermöglicht viel Interaktion zwischen Teilnehmer*innen zur gleichen Zeit. Die Teilnehmer*innen haben die Gelegenheit, sich persönlich miteinander zu unterhalten und eine Aufgabe zu erfüllen. Dies ist eine sehr effektive und flexible Aktivität!

Dauer: 5-30 Minuten Gruppengröße: 10-50+ Leute

Die Vorbereitung ist einfach: Die Moderation legt einen begrenzten Raum fest, z. B. den Raum innerhalb des Stuhlkreises, auf denen die Teilnehmer*innen gesessen haben. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, aufzustehen und sich innerhalb dieses abgegrenzten Raums zu bewegen.

Der Austausch untereinander beinhaltet viel Bewegung, damit die Teilnehmer*innen auf eine andere Person zur persönlichen Interaktion treffen. Sobald sie das getan haben, gehen sie weiter, um eine andere Person zu treffen. Wenn sie zuerst anfangen, durcheinander zu laufen, brauchen sie vielleicht etwas Ermutigung dabei, sich anzustrengen, eine neue Person zu finden. Letztlich ist das Ziel, vom Austausch zwischen verschiedenen Menschen zu profitieren. Es gibt wohl kaum eine Gruppe oder Veranstaltung, bei der man nicht vom gegenseitigen Austausch profitieren kann!

Die Flexibilität liegt in der großen Auswahl an möglichen Aufgaben. Beachte, dass sie in Bezug auf die Komfortzone der Gruppe sehr unterschiedlich sein können. Hier sind ein paar Beispiele: 

  • Sich kennenlernen – Die Moderation formuliert die Aufgabe wie folgt: „Schaut, wie viele Leute ihr in diesen wenigen Minuten treffen könnt!“ Es entsteht ein lautes Chaos, wenn die Teilnehmenden sich durch den Raum bewegen, um so viele Menschen wie möglich zu treffen. Dies ist eine ziemlich einfache Übung für die meisten Teilnehmer*innen und lockert die Atmosphäre schnell auf. Bei dieser Variante dürfen beide Partner*innen sich kurz austauschen.
  • Erkenntnisaustausch – Die Moderation formuliert die Aufgabe wie folgt: „Schaut, wie viele Leute ihr in diesen wenigen Minuten treffen könnt! Sprecht mit jeder*m über eine Lektion, die ihr aus unserer letzten Aktion gelernt habt.“ Nutze dies als Alternative zu Abschlusskreisen, Tagebuchschreiben oder anderen Methoden um Einsichten festzuhalten und den Teilnehmenden zu helfen, ihre Arbeit zu „verdauen“. Ganz klar ein physischer Ansatz, um Menschen in Bewegung zu bringen!
  • Teambuilding – Die Moderation schlägt eine Aufgabe vor, um die Gruppe dabei zu unterstützen, sich gegenseitig wertzuschätzen. Sie*er könnte dies so formulieren: „Etwas, das ich an deinem Beitrag zu der Gruppe geschätzt habe, ist …“. Um die Herausforderung zu intensivieren, könntest du eine schwierigere und persönlichere Frage stellen, wie: „Ein Teil von mir selbst, den ich in diese Gruppe eingebracht habe, ist …“.
  • Fähigkeiten üben: Lasst jede*n mit dem Gegenüber eine Eröffnungsfrage üben, oder alternativ ein Sponsorengespräch, oder das Gegenüber auffordern, beim dem nächsten Protest mitzumachen.
  • Innere Reflexion über die Auswirkungen des Klimawandels: 350.org Pacific hat diese Austausch-Übung genutzt, um Menschen bei der Reflexion ihrer Beziehung zum Klimawandel zu helfen. Das haben sie gemacht:
    • Herumgehen und Menschen wahrnehmen;
    • Ohne zu sprechen mit anderen Menschen Kontakt aufnehmen und ihre Rolle als Mitglieder der Gruppe wertschätzen. Verstehen, dass auch sie sich des Klimawandels bewusst sind;
    • Weiter herumlaufen, ohne zu sprechen, und dann mit einer Person Kontakt aufnehmen oder ihr gegenübertreten. Konzentriert euch auf sie und darauf, dass ihr gemeinsam denselben Kampf führt und dass ihr euch bewusst entschieden habt, hier zu sein. Ihr seid beide Teil dieses Kampfes;
    • Lauft weiter umher, ohne zu sprechen. Nehmt jetzt Körperkontakt mit jemandem auf oder tretet der Person gegenüber, während ihr das ungeheure Ausmaß des Anliegens begreift. Ein Anliegen, bei dem es um so viele Leben und mögliche Tote geht. Aber auch die Realität, dass wir ihm gemeinsam gegenüberstehen und das Band, das dies schafft.

Dies ist eine wirkungsvolle Erfahrung mit einer wirkungsvollen Auswertung.

  • Rollenspiel – Ein längerer Austausch, bei dem du eine Person bittest „A“ und eine andere „B“ zu sein. Dann gib den A-Personen eine Rolle (z. B. ein*e Aktivist*in bei einer Aktion) und den Bs eine andere Rolle (z. B. ein*e verärgerte*r Zuschauer*in). Sie haben dann mehrere Minuten Zeit, das Szenario durchzuspielen, wobei die A-Personen die Möglichkeit haben, verschiedene Optionen auszuprobieren. Dann könnt ihr das Ganze auswerten, euch neu vermischen und es erneut versuchen!
  • Risiken eingehen – Nach einer Diskussion und der Gruppenentscheidung dafür, Risiken einzugehen (z. B. weil es zu Wachstum führt), lasse die Gruppe sich durchmischen und ein Risiko eingehen. Zum Beispiel: „Etwas, das ich an mir selbst mag, ist…:“ Oder: „Eine Angst, die ich in diesem Workshop erlebe, ist …“.
  • Selbstbehauptung: Ihr habt die Idee verstanden!