Lernerfolge maximieren bzw. minimieren

Eine Gruppe kam auf Fidschi zusammen, um über die Möglichkeit zu sprechen, gewaltige Kohleschiffe mithilfe von Kanus daran zu hindern, ihren Zielhafen zu erreichen. Diese Aktion setzte voraus, dass sie ein Risiko eingehen. Diese Risikobereitschaft wiederum setzte Vertrauen in der Gruppe und den Willen voraus, zu lernen und etwas Neues zu versuchen. Daher verwendeten die Trainer*innen dieses Instrument, um ein Gespräch darüber zu beginnen, wie Menschen ihren Lernerfolg "maximieren" und "minimieren" können. Dieses sehr vielseitige Instrument baut Vertrauen und Ehrlichkeit in der Gruppe auf und schafft einen Raum, in dem sich Menschen gegenseitig helfen können, intensiver zu lernen.

Dauer: 20-45 minuten Gruppengröße: 5-40 menschen

So funktioniert es

Der Vorteil dieses Instruments und wie es angepasst werden kann (s. unten) basieren darauf, dass fast alles im Leben seine Stärke und seine Schwäche hat. Diese Art der Auflistung –Ambivalenz-Diagramm genannt – ermutigt Menschen, Beispiele für beide Seiten zu nennen und führt oft zu sehr ehrlichen Aussagen.

Die Moderation fragt zuerst: „Wie maximiert ihr eurer Erfahrung nach den Erfolg einer Lernerfahrung? Zum Beispiel, wenn ein Freund anbietet, euch zu zeigen, wie man ein neues Computerprogramm nutzt oder wenn ihr zu einem Abendkurs geht, um eine neue Fähigkeit zu erlernen. Wie maximiert ihr euren Lernerfolg?“

(Achte darauf, dass du nicht danach fragst, wie der*die Lehrer*in effektiver handeln kann. In unserem Kontext geht es um Selbstwertsteigerung und darum, was die Teilnehmenden taten, um ihren eigenen Lernerfolg zu maximieren.)

Listet die Ideen auf und tauscht euch darüber aus. Frage nach ein oder zwei Beispielen; bitte diejenigen die Hand zu heben, die ebenfalls einen Weg gefunden haben, den Erfolg zu maximieren; frage nach überraschenden Ideen, die neu für die Gruppe sein könnten.

Wenn die Gruppe eine ausreichende (nicht vollständige) Liste erstellt und die Bandbreite der Methoden zur Maximierung des Lernerfolgs verstanden hat, stelle folgende Frage: „Wie minimiert man nach eurer Erfahrung den Erfolg von …?“ Lächle, versichere ihnen, dass sie ehrlich sein können. Erlaube ihnen, sich zu öffnen. Interagiere viel mit ihnen, nachdem ein oder zwei Beispiele genannt wurden (aber nicht am Anfang). Frage zunächst nach Beispielen und erst dann, wie sich diese Form der Minimierung in diesem Workshop zeigen könnte.

Frage zum Beispiel: „Bist du nach dem Mittagessen müde und schaltest gedanklich ab? Wer von den anderen erlebt manchmal das Gleiche (Handzeichen)? Was funktioniert eurer Erfahrung nach, um wieder in die gegenwärtige Situation zurückzukommen, wenn ihr die Konzentration verloren habt?“ Frage die Teilnehmenden nach ihren Ideen dazu (es ist nicht nötig, sie aufzuschreiben). Eine alternative Fragestellung ist: „Wenn du anfängst, minimierendes Verhalten in diesem Workshop zu zeigen, woran erkennen wir das? Was wirst du unternehmen, um deine eigene Lernerfahrung zu maximieren?“

 

Wie man die Methode anpasst

Diese Struktur – maximieren bzw. minimieren – kann leicht angepasst werden. Einige Formen sind:

  • Wie maximieren bzw. minimieren wir, dass sich neue Leute bei unseren Treffen wohl fühlen?
  • Was haben wir unternommen, um die Partizipation der Gruppe bei unserer letzten Aktion zu maximieren bzw. minimieren?
  • Was sind positive und negative Aspekte, wenn unsere Gruppe zivilen Ungehorsam leistet (eine wichtige Frage, bevor man eine Entscheidung trifft);
  • Was sind einige positive und negative Aspekte dabei, wie wir unsere gegenwärtige Kampagne durchführen (ein sehr gutes Instrument zur Selbstevaluierung einer Kampagne)?
  • Du siehst, worauf wir hinauswollen!